Beatrice Winkelmann

11. Artikel - Die Beziehung des Klosters zum Berner Patriziat

Die heutige Gemeinde Frauenkappelen stand bereits zu der Zeit, in der das Kloster „Sancta Maria de Cappellis in Foresto“ existierte, in engem Kontakt zur Stadt Bern. Die Beziehungen zu Bern und speziell die zum Berner Patriziat waren für die Finanzierung des Klosters von grosser Bedeutung.


Gründe für Spenden ans Kloster

Die finanzielle Unterstützung des Klosters durch Stifterinnen und Stifter, die oft zu Berner Adelsgeschlechtern gehörten, erfolgte häufig in Form von Zehnten, Zinsen und Spenden. Warum ausgerechnet Berner Patrizierfamilien das Kloster finanziell unterstützten, liegt auf der Hand: Sie waren es, die die entsprechenden finanziellen Mittel aufbringen konnten.

Doch was waren die Beweggründe der Stifterinnen und Stifter? Häufig waren die Gründe nicht nur uneigennützig. Denn im Gegenzug zu einer Spende oder regelmässigen Zinsen und Zehnten, wurden im Kloster so genannte Jahrzeitfeiern abgehalten, die den entsprechenden Familien gewidmet waren. Sie sollten dafür sorgen, dass Unheil ferngehalten und Sünde vergeben wird.
Eine andere Art von Spende war die Mitgift, die der ins Kloster eintretenden Tochter üblicherweise mitgegeben wurde. Da viele der im Kloster lebenden Nonnen aus Patrizierfamilien stammten, war auch diese Art der finanziellen Unterstützung keine Seltenheit.


Die Familien von Bubenberg und Hunnen

Dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den klostereintretenden Frauen und den Stifterin-nen und Stiftern bestand, lässt sich gut am Beispiel der Familie von Bubenberg oder der Familie Hunnen, die beide dem Berner Patriziat angehörten, feststellen. Im Jahr 1360 trat Agnes von Bu-benberg ins Kloster ein und zehn Jahre später ihre beiden Schwestern Johanna und Elisabeth von Bubenberg. Ihr Vater, Johann II von Bubenberg, spendete dem Kloster mehrmals Geld, wobei die genauen Jahre der Spenden unbekannt sind. Dennoch lässt sich ein Zusammenhang zwischen den Dotationen und den Klostereintritten seiner Töchter vermuten.
Deutlicher wird es bei Hanna Hunnen, die bereits 1312 ins Kloster eintrat und deren Mutter, die verwitwete Bertha Hunnina, im selben Jahr dem Kloster eine Spende zukommen liess. Es bestand folglich durchaus ein Zusammenhang zwischen den Bewohnerinnen und den Stifterinnen und Stiftern.


Quellen

Guggisberg, Kurt Rudolf, Das Kloster Frauenkappelen, Eine urkundliche Untersuchung, Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 2, 1956, S. 47-76.
Historisches Lexikon der Schweiz, Bubenberg, Bubenberg, von (hls-dhs-dss.ch), (zuletzt besucht am 22. Juli 2022).
Bereitgestellt: 05.10.2023    Besuche: 4 heute, 112 Monat