Der Gottesdienst ist die Voraussetzung des Gemeindelebens. Er ist der Ort und die Zeit des gemeinsamen Gebets, des gemeinsamen Feierns und der gemeinsamen Zeugenschaft für den stets sich erneuernden Bund Gottes mit den Menschen.
Der Gottesdienst ist aber nicht der Mittelpunkt im Gemeindeleben. In unserer volkskirchlichen Verfasstheit hat er eine Stellvertreterfunktion: Das Läuten der Kirchenglocken am Sonntagmorgen, das Wissen darum, was jetzt in einer Kirche vor sich geht, gibt vielen Menschen, die kaum je eine Kirche betreten, ein Gefühl von Sicherheit und Beständigkeit.
Für die aktive Gemeinde ist der GD im besten Fall der Ort, an den sie kommt mit ihren Fragen.
Vielleicht wollen wir Menschen fragen: Ist es denn wirklich wahr, dieses: „Gott ist gegenwärtig“? Und in bester barthscher Manier würde ich zurückfragen: „Fragen wir wirklich nach Gott?“
Der Gottesdienst könnte der Moment in unserer vollkommen überladenen Woche sein, in dem wir wirklich nach Gott fragen.
Ein Gottesdienst gibt aber vor allem auch die Freude und Hoffnung der christlichen Friedensbotschaft weiter – die wir dringend brauchen im und für den Umgang mit unseren Mitmenschen und mit der Welt, die uns anvertraut ist.
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