Beatrice Winkelmann

03. Artikel - Das Chorgestühl: Die ältesten Möbel in Frauenkappelen?

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An der Ostwand steht das achtplätzige Chorgestühl der Klosterkirche, das ursprünglich an der Längsseite des Chors aufgestellt war und von den Nonnen beim gemeinsamen Gottesdienst benutzt wurde.




Die dendrochronologische Bestimmung von 6 Proben hat übereinstimmend ergeben, dass das für dieses Chorgestühl verwendete Fichtenholz im Winterhalbjahr 1469/70 geschlagen worden ist. Demnach ist davon auszugehen, dass dieses Chorgestühl nur wenige Jahre vor der Aufhebung des Klosters, dessen Güter 1486/87 dem Vinzenzstift in Bern inkorporiert wurden, angefertigt worden ist. Die Dorsalwand und der Baldachin sind dem Schablonenmuster nach eine Ergänzung des frühen 16. Jahrhunderts.




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Das gotische Gestühl wird durch ein siebenplätziges Barockgestühl aus dem späten 17. Jahrhundert ergänzt. Die Formen dieses Gestühls sind äusserst schlicht.






Ein Stuhl zeigt in einer geschnitzten Kartusche das Gemeindewappen. Zwei weiter Stühle aus dem mittleren 18. Jahrhundert sind beim Aufgang zur Kanzel aufgestellt (auf dem Bild nicht ersichtlich).


(basierend auf U. Bellwald, Schweizerischer Kunstführer: «Frauenkappelen – Kirche und Dorf», 1975, herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte und dem Manuskript «Frauenkappelen – Reformierte Pfarrkirche, Ergebnisse der archäologische Grabungen 1987» von Georges Descoeudres)
Bereitgestellt: 25.10.2023